Schulwald

Schüler pflanzen den Baum des Jahres 2018 im Schulwaldunterricht

Jedes Jahr wird ein neuer sog. „Baum des Jahres“ gewählt. Ziel dieser Ausrufung durch die Dr Silvius Wodarz-Stiftung ist es, jedes Jahr auf eine andere Baumart mit verstärkter PR-Arbeit öfentlich aufmerksam zu machen, zur intensiven Beschäftigung mit ihr anzuregen, z.B. im Schulunterricht – und zu auf den Jahresbaum bezogene Aktivitäten aufzurufen, wie z.B. einen Tag des Baumes oder zu Pflanz- oder Pflegeaktionen. Die Idee jährlich einen „Tag des Baumes“ zu begehen, entstand im vorigen Jahrhundert in Nordamerika. Der Journalist Julius Sterling Morton forderte in einer Resolution die Regierung des baumarmen Bundesstaates Nebraska auf, jährlich einen „Tag des Baumes“ auszurufen. Er hatte mit seiner Initiative Erfolg, und erstmals am 10. April 1872 pflanzten die Bürger und Farmer nahezu eine Million Bäume. Gesetzlich wurde ab 1885 der 25. April zum „Tag des Baumes“ erklärt- Mortons Geburtstag. Das Bundesland Brandenburg gehört zwar mit seinen 1,1 Mio Hektar Wald zu den waldreichsten Bundesländern Deutschlands und hat sich schon früh der Aufgabe der nachhaltigen Forstwirtschaft gestellt, jedoch ist auch für uns im Waldunterricht dieser Tag ein besonderes Ereignis, den wir mit einer Pflanzaktion im heimatlichen Schulwald begingen, getreu dem Motto von Morton:

„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Baum des Jahres weist in die Zukunft!“ (Morton, 1872)

 Die Pflanzung des Baum des Jahres ist in den letzten Jahren für unsere SchülerInnen immer ein Highlight gewesen, auch wenn es mit verstärkter Anstrengung verbunden war. Dieses Jahr fuhren wir mit dem Fahhrad an eine Stelle im Wald, die von den Herbststürmen es letzten Jahres stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dort hatte der Stadtbauhof und die Firma Rensch mit ihren Mulis bereits die notwendigen Vorbereitungen getroffen. Nach einer kurzen Einführung zu dem Baum des Jahres 2018 – es ist die Edel- oder Esskastanie- gingen wir frisch ans Werk. In Zweiergruppen, mit Spaten und kleinen Pflanzen bewaffnet, begaben sich Schüler und Lehrer in die Furchen und buddelten und gruben und pflanzten bei schönsten Sonnenschein über 200 kleine Kastanien ein. In der wohlverdienten Pause lernten wir von unseren Schulwaldförstern, welche Rolle der Baum in der Vergangenheit in dem Leben der Menschen spielte. So gab es in Deutschland Gegenden, in denen die Leute die Esskastanie als festen Bestandteil ihrer Ernährung, fast wie ein Grundnahrungsmittel, benutzten, da sich die Gebiete nicht zum Anbau von Getreide oder ähnlichen Nutzpflanzen eigneten. Auch heute isst man in diesen Gegenden noch viele dieser Früchte. Wir kennen die Esskastanien eher vom Weihnachtsmarkt oder als Bratenfüllung. Jetzt kennen wir sie aber auch als kleine schutzbedürftige Pflanzen, von denen wir mit Stolz sagen können, dass wir mit ihnen unseren heimischen Wald vielfältiger und abwechslungsreicher gemacht haben. Danke und ein großes Lob an alle SchülerInnen und die Förster Herr Koch und Frau Wlost und Herr Alexandrin, sowie an die Firma Rensch und die Mitarbeiter des Stadtbauhofes.